„Danach ist die Welt irgendwie schöner“

„Danach ist die Welt irgendwie schöner“

Neue Kurse: Wohlfühlen mit Klangschalen und Meditation für Krebs-Patienten

„Die Klangschale ist wie eine Sonne. Ihre Wärme breitet sich bis in unser Innerstes aus“: So beschreibt Dr. Ingrid Straub ihre Naturton-Instrumente. Diese kommen ab Montag, 29. Januar, im neuen Kurs „Wohlfühlen mit Klangschalen“ der Initiative Lebensmut zum Einsatz. Am 7. Februar startet außerdem ein Meditations-Kurs, der sich ebenfalls an Patienten mit einer Krebserkrankung richtet.

 

„Ich habe für eine Zeitlang Gegenwart, Schmerzen und Sorgen vergessen. Man ist in einer anderen Welt. Wenn man dann nach der Klangreise zurückkehrt, ist die Welt irgendwie schöner“: So beschreibt es eine 80-jährige Teilnehmerin. Für Patienten mit einer Krebserkrankung und ihre Angehörigen werden solche Fantasiereisen mit Klangschalen ab Montag, 29. Januar, am Klinikum Landshut angeboten. Die Klangschale ist ein Naturton-Instrument, die ganz sanft angespielt wird und mit ihren obertonreichen Klängen doch einen ganzen Raum erfüllt. „Klangschalen berühren Körper, Geist und Seele gleichermaßen und lassen sie wieder in Einklang schwingen“, erklärt die Kursleiterin Dr. Ingrid Straub. Sie ist Ärztin für Innere Medizin, Meditations- und Achtsamkeitslehrerin und hat eine Ausbildung zur psychoonkologischen Begleiterin. Jede Fantasiereise beginnt damit, den Alltag loszulassen. „Es ist wichtig, dass die Teilnehmer erst einmal ankommen und alles andere für diese Zeit hinter sich lassen können“, erzählt Dr. Straub. Das gelingt mit einfachen Atemübungen, die von außen über die Eigenwahrnehmung nach innen führen. Dann beginnt die Fantasiereise – und mit ihr eine Geschichte. „Wir gehen an einen schönen Ort, zum Beispiel an einen Strand oder auf einen Berg.“ Ingrid Straub gibt dabei den Rahmen vor, die Teilnehmer malen ihre Bilder selbst aus – immer begleitet vom ruhigen Spiel verschiedener Klangschalen. Es entsteht ein wahrer Klangteppich, der die Teilnehmer mitnimmt auf die Reise. „Probieren Sie es einfach aus und lassen Sie sich darauf ein“, rät die Kursleiterin. Jedes ihrer Instrumente ist ein Unikat und klingt ein wenig anders, von glockenhell zu samtig dunkel, bis der Ton langsam und sachte verstummt. „In dieser Stille passiert unheimlich viel“, sagt Straub. Ob innere Kraftquellen entdecken, zur Ruhe kommen oder sich einfach wohlfühlen – jeder kann das mitnehmen, was ihm oder ihr gut tut. „Ich möchte, dass die Teilnehmer das tägliche Gedankenkarussell eine Zeitlang hinter sich lassen und neuen Lebensmut fassen“, sagt Dr. Straub. „Die Klangschale ist wie eine Sonne. Ihre Wärme breitet sich bis in unser Innerstes aus.“ Nach der Klangreise haben die Teilnehmer die Möglichkeiten, die Schalen selbst anzuspielen, und es wird eine Klangmassage angeboten. Dabei werden die Instrumente sanft angespielt und auf dem bekleideten Körper zum Vibrieren gebracht. „Das ist ein bisschen wie eine Reflexzonenmassage.“

Im 14-tägigen Wechsel und zum ersten Mal am Mittwoch, 7. Februar, findet außerdem ein neuer Meditations-Kurs statt, den ebenfalls Dr. Ingrid Straub leitet. Sie zeigt wirkungsvolle und gleichzeitig einfache und alltagstaugliche Meditationstechniken, die von der Bewegung in die Ruhe führen. „Meditation kann uns Energie schenken, Schlafstörungen und Spannungen lindern, das Immunsystem anregen, Selbstheilungskräfte verbessern und das Wohlbefinden fördern“, erzählt Straub. Eine akustische Untermalung kann die Meditation begleiten, zum Beispiel das Prasseln eines Lagerfeuers oder das Rauschen der Blätter im Wind. „Die Kombination aus Bewegung und Atemübungen führt uns in die Ruhe, in die Entspannung, ins stille Nichts-Tun“, so Straub. „Danach hat man ein offenes Herz.“ Die Übungen können zuhause ganz einfach nachgemacht werden.

Die erste Klangschalen-Reise beginnt am Montag, 29. Januar, 10.30 Uhr, und dauert zirka eine Stunde, die Klangmassage im Anschluss eine weitere halbe bis eine Stunde. Der erste Meditations-Kurs findet am Mittwoch, 7. Februar, 18.30 Uhr bis ca. 19.30 Uhr, statt. Die Kurse werden im 14-tägigen Wechsel und in Klein-Gruppen (max. acht Teilnehmer) angeboten und finden statt im Raum Kompass (Erdgeschoß des Gesundheitszentrums direkt neben dem Klinikum). Bitte jeweils bequeme, lockere Kleidung und dicke Socken anziehen. Außerdem mitbringen: Isomatte, zwei Decken und kleines Kissen (die Entspannungs-Übungen finden im Liegen statt, alternativ stehen auch einzelne Sitzsäcke zur Verfügung), Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Die beiden neuen Kurse werden wie alle Angebote der Initiative Lebensmut e. V. ausschließlich durch Spenden finanziert und sind für die Teilnehmer kostenlos. „Eine Spende für Lebensmut schenkt Krebspatienten Lebensqualität. Schon mit 30 Euro können wir einem Patienten Kunsttherapie anbieten, mit 100 Euro eine Beratung in der Familiensprechstunde“, so Barbara Kempf, Chefärztin der Onkologie am Klinikum Landshut. Seit über zehn Jahren ermöglicht die Initiative krebskranken Menschen in der Region eine psychoonkologische Unterstützung. Anmeldungen für die beiden Kurse werden in der Onkologischen Tagesklinik unter Tel. 0871/698-3297 entgegen genommen.

Dr. Ingrid Straub im Nepaltempel Wiesent bei Regensburg. Sie ist Ärztin für Innere Medizin, Meditations- und Achtsamkeitslehrerin und hat eine Ausbildung zur psychoonkologischen Begleiterin. Foto: Dr. Ingrid Straub

Von glockenhell bis samtig dunkel: Jede Klangschale von Dr. Ingrid Straub klingt ein wenig anders. Ab Montag, 29. Januar, kommen die Klangschalen in einem neuen Kurs für Krebs-Patienten zum Einsatz. Foto: Klinikum Landshut

Quelle: https://www.klinikum-landshut.de/nc/aktuelles/meldungen/artikel/danach-ist-die-welt-irgendwie-schoener.html

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